postscript.
Der Film "postscript" erzählt die Entstehungsgeschichte einer persönlichen Email. Er verdeutlicht, welche Eigenschaften bzw. Grenzen dieses Medium hat und vor allem welche Rolle die eigene Imagination dabei spielt.
Deutschland 2001, 7'55'', DV PAL (4:3)
Realisation und produktion marc padovano und wim roegels
Und plötzlich schrieben wir täglich Emails ...
Jedes neue Medium bringt neue Kommunikationsformen und Codes hervor, derer natürlich auch wir uns schleichend, mehr oder weniger bewusst, bemächtigt hatten. Diese "neueren" und spezifischen Prozesse des kommunikativen Verhaltens und deren Auswirkungen interessierten uns: Wie wird die Intention des Senders durch das System Maschine beeinflusst, welche Botschaft, welches "Kondensat" erhält der Empfänger und wie deutet er diese/s?
"postscript" ist eine rein digitale Produktion. Jeder Tastendruck, jeder Buchstabe sowie die Tastaturgeräusche sind direkt "am Computer", also ohne Kamera, aufgezeichnet worden. Der Vorteil dieser Live-Aufzeichnung war zum einen der, daß wir über Bild/Ton-synchrones Rohmaterial verfügten (die Nachvertonung jedes getippten Buchstaben wäre sehr aufwendig gewesen). Zum anderen wirkt der Schreibprozess authentisch und für den Zuschauer nachvollziehbar.
Seine Spannungsmomente und die eigenwillige Ästhetik erhielt der Film aber erst in der Postproduktion, wobei die kreative Arbeit darin bestand, den Emotionen "hinter" dem getippten Wort einen passenden Ausdruck zu verleihen: Wie kann ein Schriftbild, losgelöst vom Inhalt, zeigen, dass der Schreiber unsicher oder wütend ist?
Einfacher, im Sinne von wirksamer, hatte es hier der Ton, der naturgemäß "direkter" das Empfinden des Zuschauers anspricht. Doch erst im Zusammenspiel beider Komponenten, also der ineinander greifenden Zusammenarbeit von Bild und Ton, erhält der Film den nötigen "flow" um seine Geschichte im Kopf des Betrachters entstehen zu lassen.
Resonanz
2. Preis für den besten Film: backup-festival, neue Medien im Film, Weimar 2001
backup Festival, Neue Medien im Film
http://www.backup-festival.de
1. Preis für den besten Film.: La.meko, Landau 2001
Fachbereich Medien und Kommunikation, Uni Landau
http://www.filmfestival-landau.de/
Einsatz im Lehrbetrieb
Prof. Dr. Peter Matussek setzte den Film an der Uni Duesseldorf und Uni Siegen didaktisch ein